(www.conservo.wordpress.com)
Von Prinz Peter I. (Helmes)
Dat Wetter macht, wat et will – aber nie is einer zufriede, nit mal de Wetterjott
Kleine Vorbemerkung: Eines meiner Hobbys ist das Verfassen von Texten in rheinischer Mundart. Und so hätte ich die folgende Geschichte auch gerne auf Rheinisch verfaßt – zumal mein Freund Fridolin virtuos auf der rheinischen Klaviatur zu spielen versteht – aber dann hätte sich vermutlich die Hälfte meiner Leser exmatrikuliert.
(Ein kleiner Hinweis: Es heißt tatsächlich „rheinisch“ – und nicht, wie Ausheimische oft fälschlich meinen, „rheinländisch“. NEIN, RHEINISCH. Es heißt ja schließlich auch Dänisch und nicht dänemarkisch – und „grönisch“ für grönländerisch??? Oder hab ich da was Falsches im Ohr? Von wegen Sprachlogik und so… Aber lassen wir das und kehren zurück zum Wetter:)
Wer „Wetter“ sagt, meint „Thüne“
Wolfgang Thüne, dem ich seit 1972 (also seit 46 Jahren) freundschaftlich verbunden bin, schreibt viel und oft und meist übers Wetter. Nicht nur, daß er das studiert hat, er war auch 16 Jahre lang der „ZDF-Wettermann“ (manche sagen „Wetterprophet“; er selbst würde entsprechend seiner inneren und äußeren Gelassenheit – er ist schließlich auch promovierter Philosoph – wohl auch gegen die Bezeichnung „Wettergott“ nichtseinwenden wollen) und schaute jeden Abend gegen Ende der Tagesnachrichten in die deutschen Wohnzimmer, um Regen oder Sonnenschein anzukündigen.
Da er, politisch in der Jungen Union großgeworden und später, unsanft in der Neuzeit gelandet, mit den „politisch korrekten“ Wetterbeobachtungen und dem Zeitgeist nichts anfangen konnte – und dies auch äußerst deutlich sagte –, waren seine Tage (Jahre) beim ZDF gezählt.
Da man aber einen Thüne nicht zum Schweigen bringt, eilte er hinfort durch die Lande und schrieb Bücher und Artikel voll christlich-abendländischen Geistes – auch bei den Deutschen Konservativen und auf conservo – zum Wetter und zum Zeitgeist. Man liest gerne, was er zu Papier bringt, und man hört ihm bei seinen vielen launigen Vorträgen aufmerksam zu. Denn er „verkauft“ Wetter nicht so verkrampft wie die (selbsternannten) „Wetterexperten“ von links oder vom PIK – das sind die moralinsauren Botenjungen vom „Potsdam Institut für Klimafolgenforschung (Thünes Lieblingssubjekt seiner satirischen Feder) – sondern locker und heiter, aber mit qualifizierter Expertise.
Wenn ihm etwas Zeit bleibt – und zur Karnevalszeit nimmt er sich immer die Zeit – wird er närrisch und jeckisch als aktiver Karnevalist in Mainz. Und wenn ihm in dieser Zeit jemand etwas schreibt, läßt er es sich zuweilen nicht nehmen, karnevalistisch zu antworten – wie das Folgende beweist:
Fridolin Friedenslieb und das geleerte Weinglas
Am 24.01.2018 schrieb ein „Ulli“ an ihn:
„Sehr geehrter Herr Thüne,
zum Wettergott Jahwe (*) möchte ich Ihnen einen Text von Friedolin Friedenslieb schicken. Mag sein, daß er in romantischer Eile zu schnell das Rotweinglas geleert hat. Peter Helmes bekam ihn auch, es ist Karneval, Zeit für ganz freie Gedanken.
MfG, Ulli J.“
(*) siehe: https://conservo.wordpress.com/2018/01/24/was-friederike-uns-neu-vor-augen-fuehrt/
—–
„Jede Jeck is anders“
Stante pede antwortete Thüne dem Ulli:
„Sie han et vorwegjenomme, dat mit dem Rotweinglas!
Et is halt su, jede Jeck is anders!
Der leeve Jott hätt singe Spaß!
Er läß de Menschen maache, wat se wolle,
un er läß dem Wetter och sein Freiheit 🗽
Alaaf und Helau!
Wolfgang Thüne“
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Der Schriftwechsel bezog sich insgesamt auf eine kleine karnevalistische Geschichte, die conservo-Karikaturist F. Friedenslieb an Thüne gesandt hatte:
Die Geschichte von Jahwe, dem Wettergott.
von Friedolin Friedenslieb
Wettergott… Abenddämmerung….Morgenröte,
Hieß der nicht anders? Wer war das noch mal, der es Donnern und Blitzen ließ?
Gott, ist das lang her. Haben mich meine zwei Raben verlassen? Sie saßen doch eben noch rechts und links jeweils auf meinen Schultern!
Also jetzt mal spinne ich das durch, soweit es meine grauen Zellen gestatten.
Nun denn:
Jahwe der Wettergott??? Also genau der: Aus Orientalien, mit dem ollen Bart und dem ollen Hut und den komischen Klamotten.
Ich laß das mal.
Nun, er schien sich damals gelangweilt zu haben und schuf sich sein Paradies, wer will das nicht? Kann man verstehen.
Und weil er sich immer noch langweilte, schuf er das Wetter…
ischwör, ich reiß mich zusammen!
Der Allwissende und Allesvoraussehende war mit sich zufrieden, stellte sich vor den selbsterfundenen Spiegel und dachte sich:
„Paßt!“
Hatte er sich vorher nicht vorstellen können, so ohne Spiegel.
Dann langweilte er sich doch wieder, der Vollkommene, und schuf mit seinen Händen, oder was auch immer, alles Mögliche, probierte dieses aus und jenes.
Dem Alleskönner gelang durch Versuch und Irrtum Geschaffenes und schaute ein bißchen ab bei den germanischen Göttern, die auch schon auf die Idee gekommen waren, nur die Organisation und die Zuständigkeiten unter sich aufgeteilt hatten; denn einer allein schafft das so gut nicht, siehe multitasking und so…
Wer sollte jetzt das ganze Gemüse essen, das Obst, die komischen Tiere überall? Sollten sie sich gegenseitig auffressen?
Nur hatte Jahwe nicht bedacht, daß er ja jemanden brauchte, von dem er abgöttisch verehrt werden mußte.
Die Geschöpfe waren um ihrer selbst willen da und brauchten ihn irgendwie nicht.
Das hatte er dann seinem Spiegel, dem er das Sprechen beigebracht hatte, zu verdanken. Der redete ihm ein, daß er zu schön sei, um nicht wahrgenommen und angebetet zu werden. (Der Spiegel war bestimmt mit den Bauknechts verwandt, die wußten auch schon immer, was Frauen wünschen…)
Also es regnete, stürmte, Sonne schien oder auch nicht, Mond ging auf und unter, es wurde dunkel und hell, Wolken wie Striche und Fäden – nein stopp! Die Chemtrails waren nicht von ihm, die kamen erst später.
Es schien alles zu passen, nur der Spiegel redete munter drauf los:
„Schau mal wie schön du bist, möchtest du nicht ein Ebenbild von dir machen? Dann mußt du mir nicht die ganze Zeit im Wege stehen.“
Gute Idee, der Vorausschauende nahm Maß und schuf Adam, also sein Portrait mit allem Drum und Dran, so wie wir Sandburgen bauen am Strand. Und weil Erde so pappig ist, machte der Ideenreiche Eva aus der Rippe.
Den meisten Frauen sieht man das aber heute nicht mehr so an.
Man weiß ja nicht, was so ein Experiment bringt. Aber Eva scheint wohl nicht nach seinem Ebenbild zu sein.
Die germanischen Göttinnen könnten ihm einen Tipp gegeben haben, ich will aber Keinem was unterstellen.
Unterschätzt hat er seine geschaffenen Kunstwerke hinsichtlich ihres Verstandes, ihres Eigensinns und ihrer Neugier:
Als er sich doch mal ausruhen mußte, der Unermüdliche, naschten sie prompt an der Frucht namens Apfel vom dem Baum der Erkenntnis, den ER eigens schuf, um die Versuchung zu provozieren.
Bißchen Spannung muß ja sein.
Der Allesvoraussehende konnte es nicht ahnen! Der Apfel war gegessen, den er extra hatte wachsen lassen, um nicht gegessen zu werden. Stinksauer warf der Liebende seine Geschöpfe aus seinem Laden, nachdem er sie nach langem Suchen gefunden hatte, und stellte dann fest, daß er sie nicht wetterfest gemacht hatte.
Oder das Wetter war nicht so praktikabel.
Oder beides.
Der Unzweifelhafte gab den beiden vor dem Rauswurf noch was zum Überhängen, das konnte man ja schließlich nicht mit ansehen, und gab ihnen noch eine Drohung mit auf den Weg:
Sie sollten auf das CO2 achten, bei einem weiteren Verstoß würde er ihnen noch mal ordentlich einheizen und einen ganz anderen Wind wehen lassen.
Irgendwie kann man es alten Männern nicht recht machen.
Der gute Mann ist bis heute nicht zufrieden.
Lieben Gruß von F.F.
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(Antwort von Wolfgang Thüne: siehe oben)
Wettervorhersage
Ein Mensch hört täglich den Bericht,
der vom Verlauf des Wetters spricht.
„Es gibt vereinzelt Niederschlag“,
sagt man voraus für diesen Tag.
Der Mensch allein durch Gassen eilt,
im Geiste an Gedichten feilt,
als man ihm – ohne was zu sagen –
brutal den Schädel eingeschlagen.
Das Wetteramt kennt kein Versehen,
man muss die Botschaft nur verstehen.
Helmut Zott
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Unklar
Ein Mensch kann einfach nicht verstehen,
was einst im Paradies geschehen,
als Adam in den Apfel biss
und Gott ihn aus dem Garten schmiss.
Was war so schlimm und so vermessen?
Wollte Gott den Apfel essen?
Warum war er so aufgebracht,
hat er vielleicht an Most gedacht?
Es reichte doch, den Po verhauen,
wie Kindern, wenn sie Äpfel klauen.
Muss Gott denn gleich so maßlos richten,
statt auf ein Äpfelchen verzichten?
Helmut Zott
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Genesis
Ein Mensch – und bibelfester Christ –
weiß wie die Welt entstanden ist:
Nachdem der HERR die Welt erschaffen,
hatte er Zeit, sie zu begaffen.
Nach einer Woche Plackerei
sah er: Sie ist nicht fehlerfrei.
Als Gott den Adam klonen wollte,
war Eva nicht das, was sie sollte.
Hätt’ er den Adam recht geklont,
wäre die Welt vom Weib verschont.
Und Adam spielte mit dem Weib
– nur so zum Spaß und Zeitvertreib –
was ein sehr grober Fehler war,
denn nun entstand die Menschenschar.
Als sich der Nachwuchs sehr gehäuft,
hat Gott die ganze Brut ersäuft.
Nur Noah sollte übrig bleiben
und mit den Söhnen Zeugung treiben.
Sem zeugte eifrig die Semiten,
der Japheth seine Japhethiten
und Ham, der auch nicht müßig war,
erschuf den Rest der Menschenschar.
So wurde durch die Zeugerei
– auch Abraham war ja dabei –
das Volk der Juden mit der Zeit,
das sich zerstreute weit und breit.
Helmut Zott
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Bravo! Danke, lieber Herr Zott! Und gar nicht bierernst!
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Lustig
Ein Mensch, der ständig Witze machte,
obwohl darüber niemand lachte,
hat sich am Ende totgelacht
am eignen Witz, den er gemacht.
Auf seinem Grabstein war zu lesen,
er sei ein Witzgenie gewesen
und im Gelächter hingesunken,
berauscht, verzückt und freudetrunken.
Helmut Zott
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Verzicht
Ein Mensch – man nenne ihn nicht Tor! –
ist weise und hat viel Humor,
weil er beginnt sich zu bequemen,
das Leben nicht mehr ernst zu nehmen.
Der Geist kennt keine Sterblichkeit:
Beim Tod wird er vom Leib befreit.
Auch Sokrates starb froh und heiter,
als Seelenwesen lebt er weiter.
Helmut Zott
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Aller Anfang ist schwer
Ein Mensch, der sich die Frage stellt
nach Ursprung und Beginn der Welt,
sieht sich verwirrt durch viele Thesen,
denn keiner weiß, wie es gewesen.
Man sagt, Gott hat die Welt gemacht,
sechs Tage schuf er, Tag und Nacht.
Nach dem Gewürm und nach den Affen
hat er ein Menschenpaar geschaffen
und dabei selbst Modell gestanden,
doch nichts davon ist mehr vorhanden.
Nach dieser Plackerei ist klar,
dass Gott der Herr ermüdet war
und dass er sich dann ausgeruht,
wie das der Mensch noch heute tut.
Ein andrer meint, nicht ohne Spott,
für all das braucht man keinen Gott:
„Die Kräfte, die das All gestalten,
sind schon im Molekül enthalten“
und sagt: „Am Anfang war der Knall,
nur so entstand das Sternenall“.
Ein Dritter meint, kalt und gelassen:
„Will man das ganze Sein erfassen,
muss man das Böse nicht verachten
und seine Wirksamkeit betrachten.
Wenn Gott die Welt schuf, wie berichtet,
wo ist dann der, der sie vernichtet,
der Gott, der sie zusammenrafft
und Platz für neues Dasein schafft?“
Der Mensch, verwirrt und irritiert,
hat doch das Folgende kapiert:
Gott würfelt nicht im Weltenschoß
und lässt auch keine Böller los.
Helmut Zott
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Herr Zott
Habt Dank für Ihre Dichterkunst
würd ich es wollen
wärs nur Wunst
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