Ist weltweit nur die Deutsche Bischofskonferenz papsttreu?

(www.conservo.wordpress.com)

Von Mathias von Gersdorff *)

Mathias von Gersdorff

Mathias von Gersdorff

Kardinal Kasper triumphiert zurzeit

Die FAZ vom 2. Februar 2017 schreibt: „Alle anderen Bischofskonferenzen der Welt werden sich nun fragen müssen, mit welchen Argumenten sie dem Papst in dieser Frage [der Kommunion für wiederverheiratete Geschiedene] die Treue verweigern“.

Ganz neue Zeiten: ausgerechnet die deutschen Bischöfe als Modell der Papsttreue!

Klingt zwar unglaublich – fast grotesk – ist aber die logische Konsequenz aus der Debatte um die Kommunion für wiederverheiratete Geschiedene, die seit Anfang 2014 die innnerkirchliche Diskussion dominiert.

Der Autor des obigen Artikels, Daniel Deckers, beschreibt in geradezu pathetischen Worten, wie die deutschen Bischöfe kämpfen und welches Unverständnis sie erleiden mussten, um den wiederverheirateten Geschiedenen die Kommunion erteilen zu dürfen:

„Dreimal wurden die drei (gemeint sind die Bischöfe von Mainz, Freiburg und Rottenburg-Stuttgart Karl Lehman, Oskar Saier und Walter Kasper) vor die vatikanische Glaubenskongregation zitiert und am Ende von deren Chef Kardinal Ratzinger implizit der Häresie geziehen: Ihre Position sei „mit der Lehre der Kirche unvereinbar“.“

Und nun: „Im vergangenen Jahr machte sich Papst Franziskus in seinem Schreiben Amoris laetitia die Einsichten der drei Bischöfe zu eigen.“

Nach einem Leidensweg von nahezu 25 Jahren stellt sich also nun heraus: Die eigentlich Papstreuen sind doch die Deutschen! Sobald Kardinal Walter stirbt, wird sich Daniel Deckers wohl für seine Heiligsprechung einsetzen.

Was wie eine Vorlage für einen Spielfilm à la >Walter Kasper: „Hier stehe ich, ich kann nicht anders, Gott helfe mir, Amen“< klingt, ist in Wahrheit ein bizarres Spektakel, das den „normalen“ Gläubigen ratlos hinterlässt. Dieser stellt sich zunehmend folgende Fragen:

* Was gilt noch von dem, was immer gegolten hat?

* Wie kann es sein, dass eine Lehre, die drei Sakramente betrifft (Eucharistie, Buße und Ehe), einfach so geändert wird?

* Hatten die deutschen Bischöfe tatsächlich die ganze Zeit recht und wurden sie verfolgt? Sind Bischöfe wie Kardinal Marx oder Kardinal Kasper jetzt das Modell für die ganze Kirche?

* Warum gibt es so viele widersprüchliche Interpretationen zu einem Papstschreiben?

Diese und weitere Fragen bzw. dieser Zweifel verbreiten sich beim Kirchenvolk immer mehr. Sie dürfen sich nicht in der Hoffnung wiegen, dass sie bald klare Antworten erhalten werden.

Man kann auch nicht voraussehen, wie sich diese Sache entwickeln wird. Kardinal Gerhard Müller, Präfekt der Glaubenskongregation, hat vor wenigen Tagen in der italienischen Zeitschrift „Il Timone“ die traditionelle Lehre bekräftigt. Hört aber noch jemand auf ihn? Haben seine Worte praktische Wirkung, wenn Bischöfe sowieso dabei sind, ihre eigenen Fakten zu schaffen?

Klarheit würde etwa die Beantwortung der Zweifel seitens der vier „Dubia-Kardinäle“ ermöglichen. Doch nur Papst Franziskus kann diese Fragen beantworten und somit dafür sorgen, dass die Gläubigen von ihren Zweifel und Sorgen befreit werden. Doch es sieht nicht danach aus, dass es so kommt.

*) Mathias von Gersdorff ist freier Publizist sowie Betreiber der blogs „Kultur und Medien“ und http://mathias-von-gersdorff.blogspot.de/
www.conservo.wordpress.com  04.02.2017

Über conservo

ÜBER MICH, CONSERVO Liebe Leser, dieser Blog ist ein besonderer Blog. Er wurde 2010 von Peter Helmes gegründet, und ich führe ihn seit dem 1.11.2020 in seinem Sinne fort. Dieser Blog ist konservativ, er ist christlich, und er ist abendländisch. Allein das macht ihn in den diesen unruhigen Zeiten zu einem Exoten. „Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.“ (Joh 8, 12) Heute steht alles auf dem Kopf. Was früher noch galt, gilt heute nicht mehr. Grenzen wurden aufgehoben, Geschlechter abgeschafft, die traditionelle Familie ist unter Dauerbeschuss, wer am meisten Minderheitenmerkmale auf sich vereint, darf – zumindest in Deutschland – fordern, was er will. Das Christentum steht weltweit mit dem Rücken zur Wand. Lau sind sie geworden – die Christen hier im Lande, aber auch die orientalischen Christen, die sich nach der Flucht aus dem Orient hier ein neues Leben aufbauen konnten, und dennoch angesichts der Islamisierung schweigen. Finanzstarke und einflussreiche Interessengruppen unter Klaus Schwab, Bill Gates, George Soros u.v.m. setzen weltweit den Great Reset mit seiner neofeudalistischen Ökodiktatur mittels Massenmigration, Globalisierung, Plandemien und mit Hilfe gekaufter Politiker, Journalisten und „Sozialen“ Medien gegen die Interessen der Völker mit nie gekannter Brutalität durch. Die geistige und seelische Not der Menschen steigert sich tagtäglich inmitten dieser finsteren Zeit. Gerade westliche Menschen scheinen jeglichen Halt, Glauben und ihre natürliche Wehrhaftigkeit verloren zu haben. Jeder wird im Leben auf seinen Platz gestellt. Jedes Volk hat sein Schicksal und muss es in seinem eigenen Land bewältigen. Migration und der entgrenzte Einheitsmensch sind nicht unsere Bestimmung. Dennoch wird erneut versucht, dem Menschen als freiem und göttlichem Wesen unter Tarnworten wie „Solidarität“, „Vielfalt“ und „Humanität“ die teuflische Gleichheitslehre des Kommunismus aufzuerlegen. Dies ist wider die Natur und wider jedes menschliche und göttliche Gesetz. „Hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer, das heißt vor der Heuchelei. Nichts ist verhüllt, was nicht enthüllt wird, und nichts ist verborgen, was nicht bekannt wird. Deshalb wird man alles, was ihr im Dunkeln redet, am hellen Tag hören, und was ihr einander hinter verschlossenen Türen ins Ohr flüstert, das wird man auf den Dächern verkünden.“ (Luk, 1 - 3) Dank Peter Helmes analysieren langjährige, hervorragende Kolumnisten, basierend auf christlichen Werten, in aller Klarheit das heutige Tohuwabohu aus verschiedensten Blickwinkeln: Die Geißel der Globalisierung, geostrategische Interessen, die Massenmigration und importierte Gewalt, das Versagen der Politiker und der Verlust unserer Werte, Kultur und Heimat. Die Kolumnen wie auch die Diskussionen sind offen, respektvoll und tabufrei; denn nur so kann man die drängenden Themen der Zeit in der Tiefe analysieren, Machtstrukturen herausarbeiten und Roß und Reiter benennen. Nur so können wir uns auf uns selbst und unsere Stärken rückbesinnen und Deutschland, unsere Heimat, verteidigen. „Wenn ihr bleiben werdet an meinem Wort, so seid ihr wahrhaftig meine Jünger und werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.“ (Joh, 32 – 33) Nochmal: Wir stehen mit dem Rücken zur Wand. Deshalb sind unsere westlichen Wurzeln, Werte und unser Glauben nötiger denn je. Sie geben uns den Rückhalt, um aufzustehen und zu sagen: „Nein. Bis hierher und nicht weiter. Es ist jetzt genug!“ Wie schon Peter, lade ich Euch ein, alles zu kommentieren, zu korrigieren und zu kritisieren. Eine kleine Regel muss ich leider einbauen. Unterschiedliche Ansichten können durchaus in aller Härte debattiert werden. Wer jedoch andere Foristen mehrfach persönlich angeht, beleidigt oder unflätig beschimpft, wird nach einer dreimaligen Verwarnung vom Diskussionsforum ausgeschlossen. Maria Schneider Beiträge bitte an Maria_Schneider@mailbox.org Haftungsausschluß: Für die Inhalte von verknüpften Seiten übernehme ich keine Haftung. Rechtlicher Hinweis: Mit Urteil vom 12. Mai 1998 – 312 O 85/98 -, Haftung für Links, hat das Landgericht Hamburg entschieden, daß man durch das Anhängen eines Links den Inhalt der gelinkten Seite ggf. mit zu verantworten hat. Dies kann nur dadurch verhindert werden, indem man sich ausdrücklich von diesen Inhalten distanziert. Ich distanziere mich hiermit ausdrücklich von allen Inhalten aller gelinkten Seiten in meinen emails und auf den Seiten der „sozialen Medien“ und mache mir diese Inhalte nicht zu Eigen. Diese Erklärung gilt für alle in und mit meiner Internetadresse/emails angebrachten Links. Die verlinkten Seiten wurden zum Zeitpunkt der Verlinkung auf mögliche Rechtsverstöße überprüft. Zu diesem Zeitpunkt waren keine Rechtsverstöße ersichtlich. Eine permanente inhaltliche Kontrolle der verlinkten Websites ist ohne konkrete Anhaltspunkte einer Rechtsverletzung nicht zumutbar. Bei Bekanntwerden von Rechtsverletzungen werden jedoch derartige Links umgehend entfernen. Maria Schneider 10.11.2020
Dieser Beitrag wurde unter Allgemein, Christen, Kirche, Kultur, Papst, Politik abgelegt und mit , , , , , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Eine Antwort zu Ist weltweit nur die Deutsche Bischofskonferenz papsttreu?

  1. Hat dies auf Des katholischen Kirchfahrters Archangelus unbotmäßige Ansichten – ob gelegen oder ungelegen. rebloggt und kommentierte:
    Wertet man die öffentlich zugänglichen Quellen sorgfältig aus, kann man zum Ergebnis kommen, dass derzeit die ultraprogressiven Kräfte von den progressiven Kräften den Stab übernommen haben. Tarnten sich letztere noch, indem sie sich mit Vorliebe hinter zweideutigen Aussagen versteckten und Kritik hinter Codebegriffen übten („vertieft betrachten“, „sorgfältig prüfen“ etc.), ließen erstere schon immer nur „den Geist des Konzils“ gelten und blickten auf den Text der Konzilsdokumente geringschätzig (und beileibe nicht zu Unrecht) als den augenblicklich notwendigen Formelkompromiß (ausführlicher ausgeführt u.a. in den Beiträgen „Traditionalistisch“, „konservativ“ oder nur einfach … katholisch? Von der Mühe des Begriffes (5) sowie „Auf schwankendem Boden“ auf meinem Blog).
    Man kann in diesem Zusammenhang m.E. nach nicht oft genug an den vielleicht profiliertesten Vertreter der nachkonziliaren Liturgiereform in Deutschland, Emil J. Lengeling (1916 – 1986) erinnern, der sagte: „Manches musste sicherlich in den Jahren vor dem Konzil und in den beiden ersten Konzilssessionen zurückhaltend, beinahe verklausuliert formuliert werden, wenn man die möglichst einmütige Zustimmung zum ganzen erhalten wollte. Dabei ist es in der Formulierung gelungen, Türen zu Entwicklungen offen zu halten, für die auch in der letzten Konzilssession sicherlich keine 2/3 Mehrheit erreichbar gewesen wäre“ (Lengeling, Liturgisches Jahrbuch, zit. nach Schüler, Wolfgang „Pfarrer Hans Milch – Eine große Stimme des katholischen Glaubens“, Bd. 2, S. 1122).
    Die stark textfixierten und etwas bräsigen konservativen Konzilsbefürworter sind nun aufgeschreckt, weil die nachkonziliär sorgfältig aufgestellten Kulissen zu wanken beginnen und dahinter unvermittelt der „Fahrplan der Erneuerung“, zu dem  bereits in den 60ern die Weichen gestellt wurden, langsam Gestalt annimmt. Nächste Haltestellen: Zölibatswegfall, Frauen“priestertum“, priesterlose Gottesdienste, „ökumenische Bündnisse“, Endstation „Super-Assisi“. Man kann durchaus den Eindruck bekommen, dass die Phase, in der die Beruhigung der Konservativen kirchenpolitisch noch wichtig war, nun vorbei ist. Die Ultraprogressisten haben die wichtigen Strukturen übernommen und dies auch bereits konsolidiert – ob nun dubia formuliert werden und auf Antwort gewartet wird, scheint keine große Rolle mehr zu spielen. Ein genialer Schachzug wäre hier, den „Auszug“ der dubia-Strömung hinter der medial zelebrierten „Rückkehr“ der Priesterbruderschaft St. Pius X. gleichsam geräuschlos verschwinden zu lassen. Dann wäre „Papa Franziskus“ von „rechts“ bis „links“ (mit diesen weltlichen Begriffen operiert man ja gerne) der unbestrittene und überall geehrte spirituelle Übervater, Kardinal Burke & Co. hingegen befänden sich plötzlich in der Gesellschaft von Bischof Williamson samt sog. „Widerstand“ am Rande der Kirche.
    Dies ist aber beileibe nicht ohne innere Logik: die maßgebenden Kräfte inzenierten den im Konzil anfangs sorgfältig getarnten Kurswechsel von der theozentrischen Kirche zur anthropozentrischen, sozusagen um 180°. Im Konzil zog – noch sorgsam verborgen – der „Kult des Menschen“ in die Kirche ein, der Mensch feiert erst den Menschen und betet ihn dann folgerichtig an (vgl. http://www.summorum-pontificum.de/themen/liturgiereform/13-von-gottes-und-menschendiensten.htmloder auch http://papst-paulvi.blogspot.de/). Wenn diese Auffassung- wie derzeit aktuell –  herrschend wird, gerät der Gottesglaube notwendigerweise an den Rand. Wer ihm gleichwohl anhängt, wird als störend wahrgenommen, da er der kommenden Menschheitsverbrüderung (über alle Konfessionen und Religionen hinweg: One World – One Religion) im Wege steht. Dies wird wohl bald auch Kardinal Müller schmerzlich klar werden…

    Like

Kommentare sind geschlossen.