(www.conservo.wordpress.com)
Die Deutsche Bischofskonferenz hat sich wieder einmal politisch geäußert und in das politische Tagesgeschehen, in den Wahlkampf eingemischt. Einmal mehr äußerten sich die katholischen Oberhirten ablehnend zur AfD, in der sie offensichtlich eine zur Essenz gewordene Initiative des Gottseibeiuns erkennen möchten.
Bischöfe kritisieren AfD-Programm als unchristlich
Der Vorsitzende der Bischofskonferenz, dieser Dicke aus München, Kardinal Reinhard Marx, sagte im Anschluß an die am Donnerstag beendete, viertägige Zusammenkunft:
„Das populistische Vorgehen und viele inhaltliche Haltungen“ seien „nicht mit dem christlichen Glauben vereinbar“ … „Politisches Agieren …, das vom Schüren von Fremdenfeindlichkeit, von Ängsten gegen Überfremdung, von einseitiger Betonung nationaler Interessen, einem nationalistischen Kulturverständnis“ sei nicht mit einer christlichen Sichtweise vereinbar.
Damit macht man Wahlkampf. Nicht dezidiert für eine bestimmte Partei oder Gruppierung, aber eindeutig gegen eine demokratisch legitimierte und inzwischen etablierte Partei und deren Anhänger.
Sowas war einst deutsch-katholische Tradition. Ich meine dabei nicht die Verlautbarungen der katholischen Kirche im Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Es war Tradition der frühen Jahre in der Bundesrepublik und dann noch mal erneut in den 80er Jahren.
Ich kann mich noch an die Sonntage in den 50er und 60er Jahren erinnern: braver Kirchgänger, Ministrant und Pfadfinder, der jeweils vor anstehenden Wahlen die damals berühmt-berüchtigten katholischen Hirtenbriefe hören durfte – vom Pfarrer von der Kanzel herab verlesen. Als Schulbub hat man davon noch nicht viel verstanden – wie Vieles von dem, was dort manchmal gepredigt wurde. Mit wachsendem Bewußtsein, mit einsetzenden Einsichten in das, was so in der Welt geschieht und geschehen kann, registrierte man politische Verlautbarungen in einem Gottesdienst schon als eigentlich regelwidrig und unangemessen. Schließlich stellte man für viele Jahre die Kirchenbesuche am Sonntag ein.
In einem umfangreichen Artikel „Das ist geistliche Nötigung“ aus dem Jahre 1980 beschäftigte sich der Spiegel aus damals aktuellem Anlass mit dieser „Tradition“. Helmut Schmidt, damals Regierungschef, reagierte bei einem Hirtenbrief der Bischofskonferenz, in dem die katholischen Kirchenführer offen Wahlkampf für die CDU/CSU betrieben – gegen Staatsverschuldung, gegen Bürokratisierung, gegen die Reform des Abtreibungsparagraphen 218 – äußerst gereizt. Er wird mit folgendem sarkastischen Satz zitiert – es ging im Kabinett um Importhilfen der Europäischen Gemeinschaft für neuseeländische Butter:
„Ich bitte um Vortrag darüber, was die Deutsche Bischofskonferenz dazu sagt. Dürfen wir die Butter kaufen oder nicht?“
In dem Artikel zitiert der Spiegel eine offizielle Verlautbarung der Bischofskonferenz bzw. Synode Ende der 60er Jahre:
In einem amtlichen Kommentar zur Konzilslehre über „Die Kirche in der Welt von heute“ beteuerten die Bischöfe 1969, sie würden sich künftig nur noch dann in die Politik einmischen, „wenn die Grundlagen unserer Demokratie in Gefahr geraten, wenn unverzichtbare Rechte der Menschen geschmälert beziehungsweise preisgegeben oder wenn die Freiheit der uns von Christus übertragenen Verkündigung des Evangeliums direkt oder indirekt eingeschränkt würde.“
Niemand schränkt die deutschen katholischen Bischöfe in der Freiheit ein, das von Christus übertragenen Evangeliums zu verkündigen. Außer sie selbst!
Die deutsche katholische Kirche beschreitet den Weg des politisierten und politisierenden Protestantismus, der nicht nur für die evangelische Kirche zu einem steten Verlust nicht nur an Kirchenmitgliedern, sondern auch religiöser Substanz führte. Mit ihren Aktionen treiben die Bischöfe viele Katholiken in ein Gefühl der „Unbehaustheit“.
„Mein Papst“ Benedikt XVI. hat in einem Interview ausgeführt:
„… die braven Katholiken, wenn man sie so nennen will, finden, daß es in der Kirche insgesamt immer ungemütlicher wird. Sie fühlen sich nicht mehr zu Hause, leiden und trauern darüber, daß nun die Kirche gar kein Ort des Friedens mehr ist, wo man Zuflucht findet, sondern ein Ort der ständigen Auseinandersetzungen, so daß sie selbst auch unsicher werden und protestieren. Und diese innere Spaltung in der Kirche, die zum gemeinsamen Verdruß an der Kirche, zum gemeinsamen Trauern über die Kirche führt, ist schon etwas, was einen beunruhigen muß.“
Der Interviewer Peter Seewald zitiert an anderer Stelle den Philosophen Rüdiger Safranski, der kritisierte, das Christentum habe sich zu einem „kalten Religionsprojekt“ entwickelt, zu einem „Gemisch aus Sozialethik, institutionellem Machtdenken, Psychotherapie, Meditationstechnik, Museumsdienst, Kulturmanagement und Sozialarbeit“. Im Kirchenvolk sei das Gespür dafür abhandengekommen, dass der Glaube aus ganz anderen Wurzeln wächst als die Gesellschaften des Westens. Viele Theologen und Priester hätten sich inzwischen so weit von der Grundlinie entfernt, dass ein katholisches Profil oft nur noch ganz schwer zu erkennen ist.
Dazu Benedikt XVI.:
„ … es sind eben die Kräfte des Zerfalls, die in der Menschenseele da sind. Hinzu kommt das Streben danach, beim Publikum anzukommen… Es geht dann entweder in die Richtung, dass man politischen Moralismus betreibt, wie es in der Befreiungstheologie und in anderen Experimenten der Fall war, um auf diese Weise sozusagen dem Christentum Gegenwärtigkeit zu geben. Oder es wandelt sich in Richtung Psychotherapie und Wellness, in Formen also, wo Religion damit identifiziert wird, dass ich irgendein ganzheitliches Wohlbefinden habe. Alle diese Versuche gehen daraus hervor, dass man die eigentliche Wurzel, den Glauben, weglässt. Was dann bleibt … sind selbstgemachte Projekte, die vielleicht einen begrenzten Lebenswert haben, die aber keine überzeugende Gemeinschaft mit Gott herstellen und auch die Menschen nicht bleibend miteinander verbinden können. Es sind Inseln, auf denen sich gewisse Leute ansiedeln, und diese Inseln sind vergänglicher Art, weil die Moden bekanntlich wechseln.“
Ich frage, was hat die politische Verdammnis einer politischen Partei mit der eigentlichen Bestimmung der Kirche zu tun?
Die deutschen Oberhirten möchten beim Publikum der Mächtigen und des herrschenden linksliberalen Zeitgeistes ankommen. Mit ihrer Umhüllung von Moral oder des Moralismus spalten und verunsichern sie die Gemeinschaft der eigentlich noch Gläubigen. Die Kritik an der AfD macht sich hauptsächlich an deren Einstellung zur offiziellen Flüchtlingspolitik fest. Man spricht einer Partei einen Grundbestand der Menschlichkeit ab. So passiert wie es auch den „Gläubigen“, die sich kritisch zur „Willkommenskultur“ einstellen.
Benedikt XVI. hat auch davon gesprochen, „die wesentlichen moralischen Einsichten zu pflegen, sie als ein gemeinsames Gut zu wahren und zu schützen, ohne sie zwanghaft aufzuerlegen.“
Mit moralisierendem Zwang – Geistlicher Nötigung – kehrt man zu den politischen Kanzelverlautbarungen der Vergangenheit zurück. Das scheint mir aber noch eine Quisquilie gegenüber einer noch gefährlicheren Tendenz, nämlich die offizielle, unterwerfende Anbiederung an den Islam der angeblich noch christlichen Kirchen in Deutschland.
Wohin treibt meine Kirche? Was bleibt noch von dem, in dem wir uns verwurzelt meinten?
Glaube, Liebe, Hoffnung?!
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Bischof Marx hat letztes Jahr in Jerusalem sein Kreuz entfernt.
Damit hat er Christus am Kreuz verleugnet.
Zur Hölle mit ihm!
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„Der humanitäre Imperativ!“ Welch wohlkomponierte Symphonie! Sorgfältig abgestimmt übernimmt jeder Teil des Orchesters seinen Part, die schmetternden Trompeten und Pauken der Medien bekräftigen die Unbeugsamkeit der Kanzlerin gegen Fremdenhaß und Schwulenhatz, gegen Trumputin und Höllenmächte. Sanft säuseln die Geigen der Kirchen den verbliebenen Gesangbuchbesitzern ins Gewissen, das Denken doch bitte besser den Pferden zu überlassen. Jungsiegfried Maas übernimmt den (oder sich am?) Part des Heldentenors und röhrt der AfD, PEGIDA und vorsichtshalber allen PC-Benutzern ein entschiedenes „Wehe!“ entgegen. Harmonisch nehmen dann die verschiedenen Instrumente wieder das Leitmotiv „AfD=Nazis=Volksfeinde“ auf und vereinigen sich wieder zum Gesamtklangkörper, die unübertroffene, weil unübertreffbare Unübertrefflichkeit des politisch-medial-kirchlichen Komplexes unterstreichend.
Alternativlos führt der Frauenstolz der Uckermark den Dirigentenstab – aber wer schrieb die Sinfonie? Wer ist wohl der Intendant der gesamtgesellschaftlichen Aufführung?
Dazu schrieb Pfarrer Milch bereits vor mehreren Jahrzehnten erhellendes:
„Die Masse meint zu meinen und wird gemeint. Die Masse meint und wähnt zu denken und wird gedacht. Da kommt ein Wink, eine Order, von irgendwoher, das sind die Hintergrundleute an den Schalthebeln. Man bekommt sie nicht raus. Aber alles gehorcht. Offenbar werden sie nicht genannt, diese Mafiosi. Die Medien der Publizistik gehorchen und schon werden irgendwelche Leute aufgebaut. Millionen glauben daran und halten diesen Menschen für einen außerordentlich bedeutenden, und Zeitungen weithin – von Ausnahmen abgesehen -, Rundfunk und Fernsehen sind sich einig darin: ‘Dieser Mensch soll gelobt werden.’“
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